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Datum: 09.12.2023

Höhepunkt im Jubiläumsjahr: Oberhavel feierte 30. Geburtstag mit Festakt, Film und Buchpremiere

In diesem festlichen Rahmen verlieh der Landkreis den Ehrenpreis für Toleranz und Zivilcourage, den Kulturförderpreis und den Innovationsförderpreis

Festakt zum 30. Geburtstag des Landkreises Oberhavel

© Landkreis Oberhavel


Bilder und Stimmen aus Oberhavel, ausgezeichnete Projekte, besondere Menschen – der Landkreis Oberhavel hat am Freitag, 08.12.2023, seinen 30. Geburtstag mit einem Festakt und mehr als 300 geladenen Gästen gefeiert. Landrat Alexander Tönnies und der Kreistagsvorsitzende Dr. Wolfgang Krüger begrüßten Gäste aus dem In- und Ausland. Darunter waren politische Weggefährten, Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft, Freunde und Partner, die in Oberhavel etwas bewegt haben und noch immer bewegen.

Unter den Gästen waren etwa der langjährige Oberhavel-Landrat Karl-Heinz Schröter, der 2014 Brandenburgs Innenminister wurde, und Ludger Weskamp, der heute Chef des Ostdeutschen Sparkassenverbandes ist. Auch Gäste aus Oberhavels Partnerlandkreisen, dem Vogelsbergkreis in Hessen sowie Siedlce und Biala Podlaska in Polen, wohnten dem Festakt bei. „Wir feiern heute gemeinsam einen Geburtstag! Wir feiern die Geburtsstunde unseres Kreises Oberhavel, ein Bund fürs Leben aus den Kreisen Gransee und Oranienburg“, eröffnete Landrat Alexander Tönnies den Abend. „Wie auf einer Perlenkette reihen sich nun 30 gemeinsame Jahre aneinander. Auf eine so lange gemeinsame Zeit zurückzublicken, ist ein schönes Gefühl.“

An diesem besonderen Abend feierten der Film „30 Jahre Oberhavel“ und die Festschrift zum Geburtstag, die erste Chronik für Oberhavel, Premiere. „Die Neuerscheinung ist mehr als 200 Seiten stark und bildet Oberhavel in all seinen Facetten ab. Sie bietet neben Anekdoten, Kuriositäten und Gesichtern aus Oberhavel auch spannende Beiträge zur Historie der Region“, sagte Landrat Tönnies und dankte Liebenwaldes Bürgermeister Jörn Lehmann für seine historischen Beiträge und der Journalistin Marion Voigt für zahlreiche Portraits von Oberhaveler Persönlichkeiten. Jeder Gast des Festaktes hatte Gelegenheit, ein Exemplar des Buches „Spuren und Geschichte(n) Oberhavels“ nach der Veranstaltung mit nach Hause zu nehmen – ein Gastgeschenk, das an das besondere Jahr in Oberhavel erinnern soll. Von Januar bis Dezember hatte der Landkreis eine Reihe von Veranstaltungen initiiert und unter anderem mit rund 12.000 Gästen den Oberhavel-Tag in der Kreisstadt gefeiert. Das Buch ist pünktlich zum 30. Geburtstag nun auch im Buchhandel erhältlich.

Preisverleihungen in festlichem Rahmen

Besondere Höhepunkte der Festveranstaltung waren die Verleihungen des Ehrenpreises für Toleranz und Zivilcourage und des Kulturförderpreises des Landkreises Oberhavel sowie des Innovationsförderpreises, den der Landkreis und der Mittelstandsverband Oberhavel gemeinsam vergeben.


Toleranzpreisträger 2023 in Oberhavel

© Landkreis Oberhavel


Den ersten, mit 1.000 Euro dotierten Toleranzpreis erhielt in diesem Jahr das Team des Umsonstladens Fürstenberg, das Geflüchteten sowie Fürstenbergerinnen und Fürstenbergern lebensnahe Hilfe mit gespendeten Dingen des täglichen Bedarfs leistet. Ebenfalls mit dem Toleranzpreis ausgezeichnet wurde die Schülerin Alice Feller für ihr Engagement in Spendenaktionen und im Schulleben des Neuen Gymnasiums in Glienicke. Die 17-Jährige erhielt 500 Euro, ebenso wie der Verein ImPuls e.V. Die Initiative wurde für ihr Projekt „Vielfaltshühner“ als dritter Preisträger mit dem Toleranzpreis des Landkreises Oberhavel ausgezeichnet. Die bunte Hühnerschar ist eine Strategie, die Vielfalt in der Gesellschaft zu thematisieren und sie wertzuschätzen. Die ersten elf Vielfaltshühner sind das Ergebnis eines Projektes, das der ImPuls e.V. in Jugendclubs und Schulen durchgeführt hatte, um Mobbing vorzubeugen. Weitere hatte der Landkreis in Auftrag gegeben, sie schmückten die MBS-Arena während des Festaktes zum 30. Geburtstag.


Kulturförderpreisträger 2023 in Oberhavel

© Landkreis Oberhavel


Mit dem Kulturförderpreis, der alle zwei Jahre vergeben wird, wurde die evangelische Kirchengemeinde St. Nicolai Oranienburg für ihr vielfaches Engagement in der kulturellen Bildung ausgezeichnet. Die Kirchengemeinde mit Pfarrer Friedemann Humburg, Kreiskantor Markus Pfeiffer und Dr. Florian Wilkes lädt das ganze Jahr über zu weit mehr als 100 Musiken und Konzerten ein. Der Kulturförderpreis ist mit 2.500 Euro dotiert.


Innovationsförderpreisträger 2023 in Oberhavel

© Landkreis Oberhavel


Der Innovationsförderpreis wurde an zwei Preisträger verliehen. Er ist mit 4.000 Euro dotiert, um die Neuentwicklungen der jungen Generation ein Stück weit voranzubringen. Der Roboter Technik Club – kurz RTC – des Strittmatter-Gymnasiums in Gransee gewann den Innovationspreis für den Carebot – ein Roboter, der Menschen im Alter zum Beispiel bei der Medikamenteneinnahme unterstützen soll, in Notsituationen Hilfe ruft oder einfach Gesellschaft leistet. Der zweite Preisträger, der mit Innovation überzeugen konnte, ist Julius Warneke aus Hohen Neuendorf. Er hat eine modulare Powerbank entwickelt, die sich je nach den Bedürfnissen des Nutzenden mit Solarzellen, Dynamo und bis zu drei Akkus ausstatten lässt. Die Gäste der Festveranstaltung erlebten die prämierten Innovationen aus Gransee und Hohen Neuendorf am Freitag live. Sie hatten dabei Gelegenheit, mit den Innovationspreisträgern ins Gespräch zu kommen.


Oberhavels Landräte:Ludger Weskamp, Alexander Tönnies und Karl-Heinz Schröter

© Landkreis Oberhavel


Moderiert wurde der Abend in der MBS-Arena der Turm-Erlebniscity in Oranienburg von TV-Moderatorin Charlotte Würdig. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Mitarbeiterband der Kreisverwaltung sowie Künstlerinnen und Künstler der Kreismusikschule. Neben der BANDe und dem Jugendkammerorchester standen Paulina Brückner (Gesang und Gitarre), Hagen Kubasch (Saxofon), Conor Cantrell (Gitarre), Christoph Gaertner (Gitarren und Bass) und Christian Fischer (Kontrabass) auf der Bühne.


Landrat Alexander Tönnies mit Moderatorin Charlotte Würdig

© Landkreis Oberhavel


Hintergrund

Am 06.12.1993 trat in Brandenburg die Kreisgebietsreform in Kraft: Aus 38 wurden an diesem Tag 14 Landkreise und aus sechs kreisfreien Städten vier. Aus den Altkreisen Oranienburg und Gransee entstand unser heutiger Landkreis Oberhavel. Dem vorausgegangen waren massive Proteste. Es gab Ambitionen für eine Fusion mit Bernau, vor allem aber den Vorschlag, einen Großkreis mit Templin zu bilden, um dem Norden mehr Gewicht zu verleihen. Demonstrationen und Unterschriftenaktionen hatten letztendlich Erfolg: Der Landtag entschied nicht „unabhängig vom Willen der Bevölkerung“.