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Datum: 08.05.2018

Summ, summ, summ: Zuchtstation zur Verpaarung von Bienenköniginnen beginnt ab 15.05.2018 ihre Saison

Schutzradius von 10 Kilometern um diesen Standort herum für erfolgreiche Arbeit nötig

„Stirbt die Biene, hat der Mensch noch vier Jahre zu leben: Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr“ – diesen Satz soll der berühmte Physiker Albert Einstein gesagt haben.

Tatsächlich haben den Bienenvölkern auch in Oberhavel in den vergangenen Jahren zahlreiche Krankheiten und Wetterkapriolen zu schaffen gemacht. Das Bienenjahr 2018 dagegen ist gut angelaufen: es blüht aller Orten und die Bienen sammeln fleißig Nektar.

Der Betreiber der Bienenbelegstelle, Philipp Neuberger, versierter Imker aus dem Imkerverein Oranienburg, hat seit 2011 die Nachfolge der Familie Blomberg angetreten und führt die Zuchtstation weiter. Eine Belegstelle ist ein Aufstellungsort für junge, unbegattete Bienenköniginnen und Drohnen derselben Bienenrasse zur gezielten Zucht von Honigbienen. „Mein Züchterteam und ich werden uns bemühen, hochwertiges Zuchtmaterial von Drohnenvölkern und Bienenköniginnen bereitzustellen, um eine besonders arbeitsame und friedfertige Biene der Linie Singer/Carnica zu züchten beziehungsweise zu erhalten“, so Neuberger.

Auf einer Belegstelle werden in so genannten Begattungskästchen kleine Begattungsvölker mit jeweils rund 1.000 Arbeitsbienen und einer jungen, unbegatteten Bienenkönigin aufgestellt – aber ohne Drohnen. Für eine erfolgreiche Zucht bringen die Imker aus der Region ihre Bienenköniginnen in den Forst Sommerswalde – denn für den Hochzeitsflug der Königinnen müssen genau die Drohnen dieser Linie auf den Paarungsplätzen zur Verfügung stehen. Eine hohe Drohnendichte auf der Belegstelle verkürzt die Flugweite und Flugdauer der Königinnen bei den Paarungsflügen. „Nach zwei bis drei Wochen können wir die Brutwaben kontrollieren und schauen, ob die Begattung funktioniert hat und die Königinnen in Eiablage gegangen sind“, so Imker Neuberger.

Damit die Begattung nicht durch unerwünschte Drohnen einer anderen Bienenrasse erfolgt, besteht ein Schutzradius von 10 km um diesen Standort herum – damit liegt die Belegstelle in einem von anderen Honigbienen isolierten Gebiet. Im Verlauf der Zuchtsaison, die jährlich vom 15.05.-15.08. läuft, dürfen in dieser Schutzzone keine Bienenvölker aufgestellt werden, die nicht der festgelegten Zuchtherkunft entsprechen. Zum 15.05.2018 müssen demnach alle Bienenvölker aus dem Schutzradius heraus gebracht werden, die nicht dieser Zuchtlinie entsprechen. Die Grenzen dieses Gebietes ergeben sich aus dem Beschluss des Kreistages vom 12.06.1996 (siehe Anlage/Karte).

Der Landkreis Oberhavel unterstützt die engagierte Züchterarbeit und bittet alle Bürgerinnen und Bürger, die sich im Forst Sommerswalde aufhalten, die Zuchtarbeit durch umsichtiges Verhalten bestmöglich zu unterstützen. Fehlverhalten wird geahndet. Alle Bienenvölker im Schutzbereich sind bei Philipp Neuberger zu melden (Mobil: 0176 82005559 oder E-Mail: philipp-neuberger@web.de).

Die Zuchtstation im Forst Sommerswalde wird am Mittwoch, dem 30.05.2018 ab 17.00 Uhr eröffnet. Interessierte können sich anmelden, Philipp Neuberger und seine Züchterkollegen werde an diesem Tag Fragen beantworten. Ab dem Forsthaus Sommerswalde ist die Wegführung ausgeschildert.

Außerdem wichtig zu wissen:
Jeder Imker in Oberhavel hat eine Meldepflicht für alle Bienenvölker beim zuständigen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Oberhavel mit Sitz in Gransee (Telefon: 03301 601- 6231).

Biene auf Blüten

© Landkreis Oberhavel