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Datum: 27.04.2018

Sicheres Oberhavel: Kriminalitätslage rückläufig

Einbrüche in Einfamilienhäuser gesunken/Zahl der Verkehrstoten hat sich verdoppelt

„Es ist ein gutes Gefühl, dass ich als Landrat von Oberhavel sagen kann, die Bürgerinnen und Bürger leben sicher. Ich danke der Polizei für ihre wichtige Arbeit und ihren täglichen unermüdlichen Einsatz“, lautet das Fazit von Ludger Weskamp nach der ersten Sicherheitskonferenz. Der Landrat hat heute gemeinsam mit dem Leiter der Polizeidirektion Nord, Frank Storch, und dem Leiter der Polizeiinspektion Oberhavel, Lars Borchardt, den Bürgermeistern/Amtsdirektor der Städte und Gemeinden die Entwicklung der Sicherheitslage im Landkreis Oberhavel vorgestellt.

So ist die Zahl der Straftaten seit fünf Jahren kontinuierlich gesunken. Waren es im Jahr 2013 noch 15.323 Strafdelikte, zählte die Polizei im vergangenen Jahr nur noch 12.821 Straftaten. Im Jahr 2017 wurden 191 Kinder, 491 Jugendliche, 286 Heranwachsende und 3.924 Erwachsene ab 21 Jahren als Tatverdächtige ermittelt. Von den insgesamt 4.892 Personen waren 843 (-48 gegenüber 2016) nichtdeutscher Herkunft und davon wiederrum 293 (-123 gegenüber 2016) Zuwanderer. Die Aufklärungsquote lag mit 51,7 Prozent nur knapp unter dem Niveau des Jahres 2016 mit 52 Prozent. „Die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, liegt in Oberhavel deutlich unter dem Landesdurchschnitt und ist auch niedriger, als in den meisten anderen Bundesländern“, freut sich Weskamp.

Lars Borchardt: „Mit 34,7 Prozent sind Diebstahlsdelikte die mit Abstand häufigste Straftat, obwohl der Trend auch hier rückläufig ist und die Zahl im Vergleich zum Jahr 2016 um 703 Delikte gesunken ist.“ Vor allem bei den Fahrraddiebstählen sowie den Diebstählen aus Autos oder Läden gehen die Zahlen deutlich nach unten. Den Diebstahlsdelikten folgen Rohheitsdelikte (17,3 Prozent), Sachbeschädigungen (12,3 Prozent), Betrug (10,7 Prozent), Rauschgiftdelikte (3,4 Prozent) sowie Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung (1,0 Prozent).

Besonders erfreulich, so Lars Borchardt, sei die Entwicklung bei Einbrüchen in Einfamilienhäuser – insbesondere im berlinnahen Südkreis. Hier sank die Zahl von 564 Einbrüchen 2016 auf 365 Einbrüche im Jahr 2017. Damit sank die Zahl der Wohnungseinbrüche im Landkreis Oberhavel doppelt so stark wie im Bundesdurchschnitt. „Wir haben in diesem Bereich verschiedene, intensive Maßnahmen durchgeführt, über deren Einzelheiten wir in der Öffentlichkeit nicht sprechen, da wir sie natürlich so erfolgreich fortsetzen möchten“, so Borchardt.

Mit Sorge schaut der Polizeiinspektionschef indes auf die Entwicklung der Gewaltkriminalität, zu der unter anderem Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Körperverletzung mit Todesfolge und sexuelle Nötigung zählen. Sie ist von 319 Fällen 2016 auf 365 Fälle 2017 gestiegen, wobei 312 Fälle aufgeklärt werden konnten. Auch die Gewalt gegen Polizei und Rettungsdienst hat zugenommen. Waren diese Delikte 2015 zwischenzeitlich auf 67 Straftaten gefallen, wurden 2017 wieder 104 erfasst und 103 davon aufgeklärt.

Auffällig ist auch die Zahl der Verkehrsunfalltoten im Landkreis. 14 Menschen wurden 2017 bei Verkehrsunfällen getötet – doppelt so viele Personen wie 2016. Insgesamt ereigneten sich 6.060 Unfälle, die Zahl der Verletzten sank von 958 (2016) auf 870 (2017). „Die Verkehrsunfallkommission des Kreises beleuchtet jeden Unfallhergang mit Todesfolge genau und trifft gegebenenfalls Maßnahmen, um solche Tragödien möglichst zu verhindern“, so Ludger Weskamp.

Der Leiter der Polizeidirektion Nord, Frank Storch, ergänzte, dass auch auf den Bundesautobahnen in Oberhavel die Unfallzahlen gestiegen und auch hier zwei Menschenleben zu beklagen sind. Gerade vor dem Hintergrund des geplanten Ausbaus der A10 und A24 verspricht der Polizeichef hier intensive polizeiliche Maßnahmen.

Örtliche Kriminalitätsverteilung

Am meisten Delikte wurden in den südlichen Städten Oberhavels verzeichnet. Vierstellige Zahlen erreichen nur Oranienburg (3.594), Hennigsdorf (2.107) und Hohen Neuendorf (1.373). Während die Zahlen im Vergleich zum Jahr 2016 in Oranienburg bereits um 346 und in Hohen Neuendorf um 134 Fälle gesunken sind, ist die Zahl der Delikte in Hennigsdorf im Jahr 2017 um 158 gestiegen. In der überwiegenden Zahl der Städte und Gemeinden Oberhavels sind die Kriminalitätsdelikte gefallen oder nahezu gleich geblieben, ein deutlicher Anstieg ist neben Hennigsdorf nur in Velten erkennbar (um 101 Fälle auf insgesamt 918).

Sicherheitskonferenz 2018

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