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Datum: 19.07.2016

Schulentwicklungsplan: Entwurf der 5. Fortschreibung vorgestellt

Auch für die kommenden fünf Jahre sind keine Schulschließungen geplant. Mitwirkungsgremien können nun bis zum 23. September ihre Stellungnahme abgeben.

Heute stellte Bildungsdezernent Dieter Starke den Entwurf der 5. Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung des Landkreises Oberhavel in der Kreisverwaltung vor. Die aktuelle Fortschreibung weist den gegenwärtigen und künftigen Bedarf an Schulplätzen aus und dokumentiert, welche Bildungsgänge an den Schulstandorten angeboten werden. In Oberhavels Grundschulen stehen ausreichend Schulplätze zur Verfügung. Monatsscharfe Daten erhöhen die Genauigkeit der Prognose. Bei den weiterführenden Schulen wird das Angebot an die gestiegene Nachfrage angepasst.

„Schulschließungen wird es in den nächsten fünf Jahren nicht geben. Alle Regionen des Landkreises Oberhavel verfügen über ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot“, sagte Starke bei der Präsentation der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans. „Die Schulabschlüsse werden in unserem Kreis meist wohnortnah angeboten. Das betrifft auch das Abitur nach 12 und 13 Schuljahren.“ Der Landkreis investiert auch in den kommenden Jahren beträchtlich in Bildung und setzt dabei unter anderem weiter auf eine sehr gute technische Ausstattung der Schulen in Oberhavel. Beispielsweise ersetzen in den Unterrichtsräumen mehr und mehr interaktive Tafeln die klassischen Kreidetafeln. Das fördert einen handlungsorientierten Unterricht.

An den Schulen des Landkreises gibt es ein hohes Leistungsniveau. Das zeigen sowohl die überdurchschnittlichen Ergebnisse in den Abschlussprüfungen als auch die zahlreichen Erfolge von Oberhaveler Schülerinnen und Schülern bei landes- und bundesweiten Wettbewerben. Diverse Projekte wurden in den vergangenen Monaten mit ersten Preisen ausgezeichnet.

Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) geht von deutlich steigenden Schülerzahlen im Land Brandenburg aus. Für den Landkreis Oberhavel wird ein anhaltender Zuzug, vor allem von Familien mit schulpflichtigen Kindern, insbesondere ab der Jahrgangsstufe 7 prognostiziert. Um den steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden, investiert der Kreis umfassend in den Neu- und Umbau von Schulen. Die Regenbogenschule in Hennigsdorf wird für rund 5,72 Millionen Euro neu errichtet, das Hedwig-Bollhagen-Gymnasium in Velten bekommt für rund 3 Millionen Euro einen großzügigen Anbau. Die Torhorst-Gesamtschule in Oranienburg erhält für rund 15,8 Millionen Euro einen Anbau, wird umfassend saniert und um eine Dreifeld-Sporthalle mit entsprechenden Außensportanlagen erweitert.

Der steigende Bedarf an Oberschul-, Gesamtschul- und Gymnasialplätzen – auch durch die Integration von Kindern von Flüchtlingen – kann durch eine Erhöhung der Kapazitäten gedeckt werden. Erstmals enthält der Schulentwicklungsplan Aussagen zur Beschulung von Flüchtlingskindern, die vor allem Grundschulen und Oberschulen besuchen.

„Integration kann nur in Regelklassen gelingen", sagte Starke. „Daher sollte das Staatliche Schulamt Neuruppin diesen Personenkreis zeitnah in Regelklassen integrieren. Ein Verbleib in den Klassen "Deutsch als Zweitsprache" über das notwendige Maß hinaus ist nicht sinnvoll. Aufgrund des besonderen Förderbedarfs sollten Klassen mit Flüchtlingen entsprechend der Regelungen für Klassen im gemeinsamen Unterricht mit maximal 23 Schülern eingerichtet werden.“

Das MBJS überlegt, den gemeinsamen Unterricht ab dem Schuljahr 2017/18 auszubauen. Eine Verstärkung des gemeinsamen Unterrichts beeinflusst die Prognose der Schülerzahlen im Kreis, sowohl für die Schulen mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "Lernen" als auch für die weiterführenden allgemeinbildenden Schulen.

Die Oberschulen Oberhavels sind mit den beiden Oberstufenzentren, deren Standorte in Hennigsdorf, Oranienburg und Zehdenick sind, vernetzt. Dadurch können die Schülerinnen und Schüler in Oberhavel nach dem erfolgreichen Abschluss der "Fachoberschulreife mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe" die Hochschulreife beziehungsweise die Fachhochschulreife am Beruflichen Gymnasium erwerben. Die Schülerzahlen an den beiden Oberstufenzentren sind stabil. Damit die zwei Oberstufenzentren sich weiterhin profilieren können, benötigen sie Planungssicherheit. Daher hat der Landkreis Oberhavel als Schulträger die Bildungsgänge – vor allem die der Berufsschule – in die Schulentwicklungsplanung aufgenommen, die für die Fachkräfteentwicklung in Oberhavel von besonderer Bedeutung sind.

Nach Maßgabe des Brandenburgischen Schulgesetzes geht der Entwurf jetzt in die Mitwirkungsphase. Die jeweiligen Gremien können bis zum 23.09.2016 zum aktuellen Entwurf Stellung nehmen. Am 07.12.2016 stimmt der Kreistag über die endgültige Fassung ab. Abschließend genehmigt das MBJS die 5. Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung, die dann für fünf Jahre gilt.

Insgesamt lernen in Oberhavel 20.698 Schülerinnen und Schüler an 69 Schulen. Es gibt im Kreis 38 Grundschulen, 10 Oberschulen (davon 1 in Verbindung mit einer Grundschule), 4 Gesamtschulen, 8 Gymnasien, 6 Förderschulen und 3 Berufsbildende Schulen.

Weiterführende Informationen zur aktuellen Fortschreibung erhalten Sie hier.

Der Entwurf steht: Bildungsdezernent Dieter Starke (Bildmitte) gemeinsam mit seinem Fachbereichsleiter für Bildung und Gebäudeverwaltung, Falko Roppiler (l.), und dem Planer René Jordan (r.).

© Landkreis Oberhavel