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Datum: 25.01.2018

Landkreis erlässt Jägern ab 01.02.2018 die Kosten für Trichinenuntersuchungen vorerst für sechs Monate

Seuchenprävention im Hinblick auf die Gefahr der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP)

Ab dem 01.02.2018 bis zum 31.07.2018 werden vom Landkreis Oberhavel die anfallenden Kosten für die Trichinenuntersuchung erlegter Wildschweine aller Altersklassen übernommen. Voraussetzung ist, dass die Wildschweine auf dem Gebiet des Landkreises Oberhavel erlegt wurden. Der Nachweis erfolgt durch entsprechende Angabe des Jagdgebietes auf dem Wildursprungsschein.

Bevor ein Wildschwein für den menschlichen Verzehr freigegeben werden kann, eine abschließende amtliche Untersuchung auf Trichinen zwingend vorgeschrieben. Für diese Untersuchung ist regulär eine Gebühr zu entrichten, von der die Jäger ab dem 01.02.2018 befristet für sechs Monate befreit werden.

„Ziel ist es, durch die finanzielle Entlastung der Jäger bei der Trichinenuntersuchung einen Anreiz zu schaffen, die Jagd auf Schwarzwild, insbesondere Frischlinge, zu intensivieren. Der Landkreis Oberhavel möchte durch diese Maßnahme einen Beitrag zur Seuchenprävention im Hinblick auf die Gefahr der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) leisten“, erläutert Umweltdezernent Egmont Hamelow.

Bei der Afrikanischen Schweinepest handelt es sich um eine für Haus- und Wildschweine hochansteckende und in der Regel tödlich verlaufende Viruserkrankung. Hohe Bestandsdichten bergen ein größeres Ansteckungsrisiko der Wildschweine untereinander. Durch eine drastische Bestandsreduzierung beim Schwarzwild soll das Risiko einer Infektion der Schwarzwildpopulation mit dem Virus der Afrikanischen Schweinepest gemindert werden.

Amtsarzt Christian Schulze weist darauf hin, dass die afrikanische Schweinepest nach derzeitigem Stand der Wissenschaft für den Menschen keine Gefahr darstellt. Der Landkreis hat alle Schweinehalter sowie die Jägerschaft in Oberhavel präventiv mit Informationsschreiben und Hinweisen zu Hygienemaßnahmen für das Thema frühzeitig sensibilisiert. Zudem wurden Betreiber von gemeldeten Schweinefreiland- und Auslaufhaltungen informiert sowie vermehrt vor Ort kontrolliert.

Die Jägerschaft unterstützt den Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung durch die Entnahme von Blutproben. „In diesem Zusammenhang werden Jäger nochmals aufgefordert an den präventiven Früherkennungsmaßnahmen verstärkt mitzuwirken und Blutproben von erlegtem, verunfalltem sowie verendetem Schwarzwild zur Untersuchung einzureichen. Verendete Wildschweine sind unverzüglich dem Veterinäramt Oberhavel zu melden“, so Hamelow.

Präventiv wurde zudem der Tierseuchenalarmplan bezüglich der afrikanischen Schweinpest aktualisiert und die notwendigen Materialien zur Bekämpfung einer Tierseuche überprüft. Bereits im November 2017 fand eine zweitägige Tierseuchenübung im Landkreis statt, bei der der Ablauf einer ASP-Bekämpfung geprobt wurde.

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