Unterschrift für die Zukunft
Der Landkreis Oberhavel, die Stadt Hennigsdorf und die co:bios Stiftung unterzeichnen eine Kooperationsvereinbarung zur Weiterentwicklung des Life Science-Standortes Hennigsdorf.
Innovationsförderung ist Standortfaktor und Triebfeder für die Ansiedlung und Gründung von Unternehmen: Auf dieses Rezept haben sich der Landkreis Oberhavel und die Stadt Hennigsdorf gemeinsam mit der co:bios Stiftung am Dienstag, dem 13.12.2016, im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zur Weiterentwicklung des Life-Science-Clusters Hennigsdorf verständigt. Dabei wird angestrebt, die bestehende wirtschaftliche Konzentration und Stärke des Technologiestandorts zu einem Cluster weiterzuentwickeln, um zusätzliches Wachstum zu generieren und den Wirtschaftsstandort Oberhavel durch die Ansiedlung von Unternehmen der Biotechnologie-Branche zukunftsfähig aufzustellen.
Die Vereinbarung sieht u. a. einen Erweiterungsneubau am Standort des Technologiezentrums in Hennigsdorf vor, aus dem ein Zuwachs der vermietbaren Fläche von aktuell 8.000 auf rund 20.000 Quadratmeter resultiert. Das erforderliche Grundstück wird über einen Erbaupachtvertrag durch die co:bios Stiftung eingebracht. Das geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 25 Millionen Euro. Der überwiegende Teil, rund 15 Millionen Euro, soll aus Infrastrukturmitteln der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) realisiert werden. Ein entsprechender Förderantrag wird durch den Landkreis Oberhavel gestellt. 3 Millionen Euro bringt die Stadt Hennigsdorf über ihre BBG Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft mbH in das Projekt ein. Der Eigenanteil des Landkreises Oberhavel beträgt insgesamt 4 Millionen Euro. Aus diesen Mitteln und dem zusätzlichen Erlös aus dem Verkauf des Technologiezentrums der Wirtschaftsfördergesellschaft WInTO GmbH an die co:bios Technologiezentrum GmbH gründet der Landkreis Oberhavel eine Projektentwicklungsgesellschaft und stattet diese mit entsprechendem Eigenkapital aus. Dazu haben die Abgeordneten der Stadtverordnetenversammlung Hennigsdorf und des Kreistages des Landkreises Oberhavel in ihren Sitzungen am 07.12.2016 durch Zustimmung zur Beschlussvorlage die notwendigen Voraussetzungen geschaffen.
Landrat Ludger Weskamp: „Das Innovationspotential der Life Science-Branche ist ein wichtiger Baustein für den wirtschaftlichen Erfolg des Landkreises. Schon jetzt leistet dieser Bereich mit seinen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben einen wichtigen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung. Doch diese Entwicklung muss begleitet und gestaltet werden. Denn die bestehenden Kapazitäten reichen nicht mehr aus, um künftigen Unternehmensgründern individuelle und passgenaue Angebote zu unterbreiten und damit ihre Geschäftsideen erfolgreich voran zu treiben. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir mit der Kooperationsvereinbarung die langfristige Schaffung und Sicherung von qualifizierten Arbeitsplätzen in Oberhavel unterstützen.“
Auch Bürgermeister Andreas Schulz betonte, „Die erfolgreiche Entwicklung der Biotechnologie/Life-Science-Branche in Hennigsdorf ist das Ergebnis einer konsequenten Wirtschaftsförderung für diese zukunftsorientierte Technologie seit nunmehr 20 Jahren. Im Ergebnis sind bis heute 850 Arbeitsplätze entstanden, hat sich Hennigsdorf für diese Branche zu einem attraktiven Standort mit Ausstrahlungskraft entwickelt. Mit der jetzt abgeschlossenen Vereinbarung, wollen wir, Stadt, Landkreis und die co:bios Stiftung gemeinsam, diese Entwicklung durch bedarfsgerechte Angebote weiter voranbringen.“
Thomas Bethke, Vorstand der co:bios STIFTUNG ergänzte: „Die gemeinnützige co:bios STIFTUNG hat sich seit ihrer Gründung als Plattform für die Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft verstanden und in Hennigsdorf den Grundstein für eine zukunftsrobuste Entwicklung gelegt. Moderne Technologie findet eben nicht irgendwo in der Welt statt, sondern hier vor Ort und verändert unser aller Leben. Ein Stück dieser Zukunft gemeinsam mit der öffentlichen Hand gestalten zu können, ist für die co:bios STIFTUNG eine Erfolgsgeschichte bürgerlichen Engagements.“
Die Life-Science-Branche hat sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt. Hennigsdorf zählt mit seinen rund 50 Firmen und 850 Arbeitsplätzen im Bereich der Medizin, Medizintechnik, Biotechnologie und Pharmazie bereits jetzt zu den herausragenden Ansiedlungsbeispielen in der Region Berlin-Brandenburg. Ein breites Spektrum an jungen innovativen Unternehmen ist entstanden und hat sich inzwischen sowohl mit den wissenschaftlichen Instituten als auch mit großen Pharmakonzernen eng vernetzt. Um diesen wichtigen Wirtschaftsfaktor mit hohem Innovations- und Beschäftigungspotenzial weiter auszubauen, wurde mit der Kooperationsvereinbarung eine wichtige Weiche gestellt.