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Datum: 01.12.2017

Kommandozentrale auf vier Rädern steht in Oranienburg bereit

Landrat Weskamp übergibt neuen Einsatzleitwagen und Mannschaftstransportwagen an Bürgermeister Laesicke / 490.000 Euro Investition dient der mobilen Führung und Koordination von Hilfskräften der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes
Für die Bewältigung von Großschadenslagen und Katastrophen stehen der unteren Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Oberhavel ab sofort zwei zusätzliche Führungsmittel zur Verfügung. Unter Anwesenheit zahlreicher Einsatzkräfte der Feuerwehr der Stadt Oranienburg, die im Rahmen des überörtlichen Brand- und Katastrophenschutzes die Schnelleinsatzgruppe-Führungsunterstützung (SEG-Fü) stellen, übergab Landrat Ludger Weskamp am Freitag, dem 01.12.2017, zwei neue Einsatzfahrzeuge an Oranienburgs Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke.
Schlüsselübergabe perfekt (v.l.n.r.): Landrat Ludger Weskamp, Bürgermeister Hans- Joachim Laesicke und die beiden stellvertretenden Stadtwehrführer der Stadt Oranienburg, Jens Pamperin und Stephan Liedtke.

© Landkreis Oberhavel
Zum einen handelt es sich um einen Einsatzleitwagen (ELW 2), der als mobiler Besprechungs- und Führungsraum bei der Planung, dem Aufbau und dem Betrieb von Kommunikationsverbindungen mit der Leitstelle und dem Katastrophenschutzstab zum Einsatz kommt. „Für den Fall, dass Großschadenslagen, wie Starkregen, Orkane oder Großbrände das Zusammenwirken mehrerer Einheiten erfordern, steht dem Landkreis jetzt eine moderne und mobile Kommandozentrale zur Verfügung, aus der heraus sich das Einsatzgeschehen noch deutlich effektiver bewältigen lässt“, so Landrat Ludger Weskamp. Der Innenraum des zehn Meter langen Fahrzeuges fasst die gesamte Ausstattung für die Arbeit eines mobilen Leitungs- und Koordinierungsstabes mit PC-Arbeitsplätzen, einer Satellitenanlage zum Empfangen und Senden von Daten sowie sechs Funkstationen. Die Gesamtkosten für das klimatisierte Fahrzeug belaufen sich auf 430.000 Euro. Durch eine eigene Stromversorgung können die Einsatzkräfte völlig autark arbeiten.
Aus der Kommunikationszentrale heraus können bis zu sechs Funkgeräte gleichzeitig betrieben werden

© Landkreis Oberhavel

Bei dem zweiten Fahrzeug handelt es sich um einen Mannschaftstransportwagen (MTW-Fü), der Platz für bis zu 6 Personen bietet und die Beförderung der alarmierten Einsatzkräfte gewährleistet. Die Anschaffungskosten liegen bei 60.000 Euro. Die Gesamtinvestition in Höhe von 490.000 Euro, die das Land Brandenburg mit 70 Prozent fördert, bezeichnet Landrat Ludger Weskamp im Rahmen der symbolischen Schlüsselübergabe als eine „Investition in die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger Oberhavels“.

Der neue Mannschaftstransportwagen (MTW-Fü) bietet Platz für bis zu 6 Personen

© Landkreis Oberhavel

Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke: „Die Feuerwehr der Kreisstadt Oranienburg ist die größte und leistungsstärkste des Landkreises Oberhavel. Deshalb war es eine gute Entscheidung des Kreistages, die beiden Spezialfahrzeuge unserer Feuerwehr zur Verfügung zu stellen, um den Landkreis als zuständige Katastrophenschutzbehörde im Ernstfall wirkungsvoll unterstützen zu können."

Hintergrund: Der Kreistag Oberhavel hatte am 31.05.2017 den Landrat ermächtigt, eine "Öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen dem Landkreis Oberhavel und der Stadt Oranienburg über die Mitwirkung bei der Aufgabenerfüllung im überörtlichen Brandschutz, der überörtlichen Hilfeleistung und im Katastrophenschutz in einem integrierten Hilfeleistungssystem für den Landkreis Oberhavel" abzuschließen. Die Unterzeichnung fand im Juli dieses Jahres statt. Als untere Katastrophenschutzbehörde ist die Landkreisverwaltung verpflichtet, Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes aufzustellen und zu unterhalten. Der Einsatzentwicklung entsprechend ist neben etwa 2.200 Feuerwehreinsätzen im Jahr künftig mit rund 34.000 Einsätzen des Rettungsdienstes in der Notfallrettung – darunter etwa fünf Ereignisse mit einem Massenanfall von verletzten oder erkrankten Personen (MANV) – zu rechnen. Um dieses Einsatzaufkommen abdecken zu können, müssen unterschiedliche Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes neu aufgebaut werden. Sowohl bei Großschadensereignissen und Katastrophen als auch bei Schadensereignissen, die unterhalb der Schwelle zu Großschadensereignissen liegen, ist für die Umsetzung operativ-taktischer Maßnahmen die Einrichtung eines Führungsstabes (FüSt) erforderlich. Der Führungsstab wird durch die Schnelleinsatzgruppe-Führungsunterstützung (SEG-Fü) bei seinen Aufgaben unterstützt. Für diese Aufgabe stehen 10 Einsatzkräfte der Stadt Oranienburg im Ernstfall zur Verfügung.