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Datum: 27.02.2020

Jobcenter Oberhavel zieht für 2019 positive Bilanz

Jobcenterleiter Tim Weimer (links) und Dezernent für Arbeit und Soziales Matthias Kahl

Die Jahresbilanz des Jobcenters Oberhavel für 2019 ist durchweg positiv. Die vergangenen wirtschaftsstarken Jahre sind durch einen stetigen Rückgang der Zahl der ALG II-Empfänger sowie der Bedarfsgemeinschaften geprägt worden. Gab es im September 2018 noch 12.012 leistungsberechtigte Personen in Oberhavel, so waren es im September 2019 nur noch 10.805 Personen im Leistungsbezug. Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften hat sich im gleichen Zeitraum von 7.096 auf 6.386 reduziert. Langzeitleistungsbezieher – das sind Leistungsberechtigte, die in den vergangenen 24 Monaten mindestens 21 Monate hilfebedürftig waren – gab es statt 6.734 in 2018 in 2019 noch 6.004. Im Landesvergleich liegt Oberhavel hier an vierter Stelle.

„2019 haben wir noch von einem stabilen Arbeitsmarkt profitieren können“, resümiert Arbeits- und Sozialdezernent Matthias Kahl. „Wir konnten im Ergebnis mehr Menschen entwickeln und in Arbeit integrieren. Das Portfolio an Qualifizierungsangeboten war Dank unseres aktuellen Arbeitsmarktprogrammes so differenziert wie nie zuvor. Für die Integrationsarbeit des Jobcenters sind insgesamt knapp 8,1 Millionen Euro investiert worden.“

Bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten war 2019 ein Rückgang um 10,9 Prozent zu verzeichnen. Knapp 1.000 erwerbsfähige Personen konnten durch gelungene Integrationsmaßnahmen in den Arbeitsmarkt den Bezug von Arbeitslosengeld II beenden. „Die gute Arbeitsmarktlage sowie die zielgerichtete  Arbeit mit den Arbeitslosen sind die Gründe für diese positive Entwicklung“, so Kahl.

Die Nachfrage nach Fachkräften ist ungebremst. „Unser Ziel ist es, unsere Kunden für die Anforderungen dieses Arbeitsmarktes zu qualifizieren, andererseits aber auch die regionale Wirtschaft verstärkt als Partner zu gewinnen. Das Jobcenter versucht deshalb, gezielt dort Fachkräfte zu qualifizieren, wo die Wirtschaft diese am dringendsten benötigt – also etwa in den Bereichen Logistik, Pflege oder Berufskraftfahrer. So ist es uns auch gelungen, die Anzahl der Langzeitarbeitslosen um circa 400 Personen weiter zu senken“, erläutert der Leiter des Jobcenters, Tim Weimer.

Die Zahl der Arbeitslosen im SGB-II-Bezug ist im vergangenen Jahr um ganze 16 Prozent auf 3.252 Arbeitslose im SGB II gesunken. Daraus ergibt sich für das SGB II eine Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent. Zum Vergleich: Die Arbeitslosenquote für ganz Oberhavel liegt derzeit bei 4,9 Prozent.

„Dieser Rückgang ist grundsätzlich sehr erfreulich, heißt das doch, dass weniger Menschen von SGB-II-Leistungen abhängig sind. Allerdings sind mehr als 70 Prozent der Leistungsberechtigten im Jobcenter Langzeitleistungsbezieher und damit arbeitsmarktfern. Die Betreuung des Großteils dieser Menschen ist demnach mit steigendem Aufwand verbunden“, sagt Dezernent Matthias Kahl.

Mit dem Teilhabechancengesetz ist das SGB II zum 01.01.2019 um arbeitsmarktpolitische Instrumente erweitert worden. Bis Dezember 2019 sind insgesamt 58 Personen in Beschäftigungsverhältnisse vermittelt worden. Es handelt sich um eine Förderung für besonders arbeitsmarktferne Bürger, die schon seit langen Jahren auf Leistungen nach dem SGB II angewiesen sind. Es ist gelungen, die Förderung sinnvoll und im Sinne der Bürger einzusetzen, die vom Jobcenter betreut werden. Die Kritik, dass das Jobcenter bei der Nutzung des Instrumentes unter seinen Möglichkeiten bleibe, weist Weimer zurück. „Auch wenn rein statistisch gesehen deutlich mehr Menschen diese Förderung beanspruchen könnten, ist es Ziel des Jobcenters, solche Fördermaßnahmen nicht einfach zuzuweisen, sondern nach den individuellen Interessen, Fähigkeiten und Neigungen der Bürger zu fragen, um passgenaue Förderungen zu gewähren“, erläutert Tim Weimer.

So ist es ebenso ein Ziel, junge Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenslagen passgenau zu beraten und zu begleiten sowie die Unterstützungsangebote des Jobcenters und der Jugendhilfe noch besser zu verzahnen. 2019 wurden insgesamt 136 erwerbsfähige Leistungsberechtigte in eine Ausbildung vermittelt, davon 91 Personen unter 25 Jahren.