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Datum: 16.08.2013

Pilzsaison in vollem Gange

Sechs Pilzberater in Oberhavel leisten ehrenamtlich Aufklärungsarbeit/ Nachwuchs gesucht – jetzt Pilzexperte werden

Der Regen der vergangenen Tage hat auch sein Gutes: In den Wäldern sprießen Maronen, Steinpilze und Co. „In diesem Jahr werden Pilzsucher fast überall fündig. Durch das feuchtwarme Wetter wachsen bereits seit vielen Wochen wieder Pfifferlinge und Röhrlinge in den lichten Kiefern- und Eichenwäldern“, sagt Ulrich Beyer, einer von fünf ehrenamtlichen Pilzberatern im Landkreis Oberhavel.

Neben der unentgeltlichen Aufklärungsarbeit für Bürgerinnen und Bürger sind die Pilzberater gefragte Ansprechpartner für Gesundheitsämter, Krankenhäuser und Kliniken, wenn beispielsweise Pilzvergiftungen gemeldet werden und die Ursache schnell und zuverlässig bestimmt werden muss.

Im Jahr 2012 wurden Oberhavels Pilzberater zwei Mal über die Giftrufzentrale kontaktiert. Weil Patienten über Vergiftungserscheinungen nach dem Pilzverzehr klagten, wurden die ehrenamtlichen Pilzberater zudem jeweils einmal von der Kinderklinik des Krankenhauses Neuruppin und einmal vom Krankenhaus Gransee zu Rate gezogen. Zudem haben sie 134 individuelle Beratungen mit Bestimmung der Pilzsorten durchgeführt, nachdem sich unsichere Sammler an die Kenner gewandt hatten. Hinzu kommen mehrere hundert Besucher der Ausstellungen und Lehrwanderungen.

Auch in diesem Jahr war das Wissen der Pilzberater bereits mehrfach gefragt. „Vor allem Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt im Wald und auf Wiesen spielen. Sie finden dort Pilze, die sie in ihrer Unbedarftheit oft kosten und dann unter Vergiftungserscheinungen leiden“, sagt Beyer.

Oberhavel ist mit seinen zahlreichen Wäldern in S-Bahnnähe auch bei vielen Pilzsammlern aus Berlin beliebt. „Die ehrenamtliche Pilzberatung nimmt daher sowohl in der Umweltbildung als auch in der Gesundheitsvorsorge einen wichtigen Platz ein und wird vom Landkreis Oberhavel unterstützt. Damit möchten wir die wichtige Arbeit und das ehrenamtliche Engagement unserer Pilzsachverständigen würdigen", betont Amtsarzt Christian Schulze, Fachbereichsleiter Gesundheit in der Kreisverwaltung.

Die Pilzsachverständigen sind dringend auf Nachwuchs angewiesen. Wer sich eine Tätigkeit als ehrenamtlicher Pilzberater vorstellen kann, der sollte Liebe zur Natur, biologisches Wissen und vor allem Zeit und Interesse mitbringen. „Alles andere kann man erlernen“, so Beyer. Neben kostenfreien Beratungen führen Oberhavels Pilzsachverständige auch Vorträge, Ausstellungen und Pilzlehrwanderungen für Gruppen, Vereine, Institutionen und Schulklassen durch. Die Teilnahme ermöglicht es einem, die bekanntesten Speisepilze anschließend von ihren giftigen Doppelgängern sicher zu unterscheiden und Pilze anhand von „Gattungsmerkmalen" und mit Hilfe von Literatur zu bestimmen.

Giftnotrufzentrale
Institut für Toxikologie
Giftnotruf Berlin, Landesberatungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie, Berlin und Brandenburg
Oranienburger Str. 285
13437 Berlin

Telefon: 030 192 – 40
Fax: 030 30686 – 721

Kontakte der Pilzberater Oberhavels:
Ulrich Beyer
Kremmen / OT Beetz
Beetzer Dorfstraße 202
Tel.: 033055 – 489452

Guntram Giese
Oranienburg / OT Friedrichsthal
Straße zum Wald 26
Tel.: 03301 – 807537

Johanna Dalchow
Großwoltersdorf / OT Burow
Waldstraße 9b
Tel.: 033082 – 50341

Peter Kegel
Kremmen / OT Sommerfeld
Lindenallee 4
Tel.: 033055 – 74333

Werner Diekow
Kremmen / OT Hohenbruch
Am Teich 3
Tel.: 033051 – 26004

Ulrich Beyer
Kremmen / OT Beetz
Beetzer Dorfstraße 202
Tel.: 033055 – 489452

Guntram Giese
Oranienburg / OT Friedrichsthal
Straße zum Wald 26
Tel.: 03301 – 807537

Johanna Dalchow
Großwoltersdorf / OT Burow
Waldstraße 9b
Tel.: 033082 – 50341

Peter Kegel
Kremmen / OT Sommerfeld
Lindenallee 4
Tel.: 033055 – 74333

Werner Diekow
Kremmen / OT Hohenbruch
Am Teich 3
Tel.: 033051 – 26004

Daniela Demski
Sommerfeld, Griebener Weg 18
Tel.: 033055-793225

Fliegenpilz (Amanita muscaria)

© Guntram Giese