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Datum: 21.12.2016

Busverbindung zur Gedenkstätte Sachsenhausen

Landrat votiert für die Erfassung der tatsächlichen Fahrgastzahlen auf der Linie 804

Landrat Ludger Weskamp äußert sein großes Bedauern über das Ergebnis des gestrigen Gesprächs zwischen dem Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Prof. Dr. Günter Morsch, dem Geschäftsführer der Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG), Klaus Peter Fischer, sowie dem Ersten Beigeordneten des Landkreises Oberhavel, Egmont Hamelow, zur Frage der Busanbindung der Linie 804 an die Gedenkstätte Sachsenhausen.

Das vom Landkreis unterbereitete Angebot sah im ersten Schritt eine detaillierte Erfassung der tatsächlichen Fahrgastzahlen zwischen der Gedenkstätte Sachsenhausen und dem Bahnhof Oranienburg vor. Auf Basis dieser Daten sollte im Weiteren eine Entscheidung für eine mögliche Anpassung vorbereitet werden. Dem Vorwurf, dass der Landkreis in seinen bisherigen Planungen nicht auf die Argumente der Gedenkstätte eingegangen sei, tritt Landrat Ludger Weskamp entschieden entgegen: „Wir werden ungeachtet der Haltung der Gedenkstätte an der erneuten Zählung der Fahrgastzahlen festhalten und die Ergebnisse als faktenbasierte Grundlage den Gremien des Kreistages für eine weitere Entscheidung zur Verfügung stellen. In diesem Zuge ist auch die Frage zu klären, ob eine verbesserte Anbindung der Gedenkstätte Sachsenhausen im Rahmen eines Stadtbussystems realisiert werden kann. Die bisherigen Resultate eines externen Gutachtens bestätigen die Forderung der Gedenkstätte nicht: Eine Angebotserweiterung kommt in Betracht, wenn ein entsprechender Bedarf für eine Erweiterung tatsächlich besteht. Ein solcher Bedarf konnte für die Linie 804 bisher nicht ermittelt werden, da eine Auslastung der Busse durch Besucher der Gedenkstätte lediglich zu Spitzenzeiten erreicht wird. In Zahlen bedeutet dies, dass die OVG in diesem Jahr insgesamt nur dreimal eine Überlastung der Kapazitäten registrierte.“

Weskamp ist auch in Zukunft an einer vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit mit der Gedenkstättenleitung interessiert. Er bekräftigt gegenüber Prof. Dr. Morsch das Angebot, den Prozess der Erhebung der Fahrgastzahlen aktiv mitzugestalten. Vorwürfe, die den Eindruck erwecken, dass getroffene Entscheidungen auf Zusammenhängen beruhen, die ein mangelndes Interesse an der wichtigen Gedenkstättenarbeit unterstellen, weist er aber auf das Schärfste zurück.

Für den Landrat ist ein attraktiver und leistungsfähiger öffentlicher Personennahverkehr unverzichtbarer Bestandteil der Mobilitäts- und Alltagskultur in Oberhavel. Der Nahverkehrsplan ist das vorgegebene Planungsinstrument, mit dem der Landkreis als Aufgabenträger festlegt, welches Angebot erforderlich ist. Er setzt die Standards und Vorgaben, in denen Umfang und Qualität der Leistungen für den übrigen ÖPNV definiert sind. An diesem Maßstab orientieren sich alle Entscheidungen.

Ein Bus der Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG).

© Landkeis Oberhavel