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Datum: 22.01.2020

Verfemte Musik an der Kreismusikschule

Volker Ahmels, Direktor des Zentrums für verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, ist am 01.02.2020 zu Gast in der Kreismusikschule Oberhavel / Vortrag, Kurs und Konzert finden im Regionalmuseum statt

Die Musik der während des NS-Regimes verfolgten und ermordeten Musikerinnen und Musiker aktiv zu würdigen, ist das Anliegen des Zentrums für Verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater (hmt) Rostock. Der Direktor des Konservatoriums Schwerin und Leiter des Zentrums für Verfemte Musik an der hmt, Volker Ahmels, ist am 01.02.2020 für einem Vortrag, Kurs und ein abschließendes Gesprächskonzert zu Gast an der Kreismusikschule Oberhavel. Der Besuch findet anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus statt, der jährlich am 27.01. begangen wird. 

„Volker Ahmels engagiert sich in herausragender Weise für die Erinnerung an Musiker, die Opfer der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus wurden, da ihre Werke nicht dem Kunstverständnis der Nationalsozialisten entsprachen und die in Deutschland unterdrückt, verfolgt und ermordet wurden“, sagt der zuständige Kulturdezernent Matthias Rink.

Volker Ahmels, Leiter des Zentrums für verfemte Musik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, ist am 01.02.2020 zu Gast in der Kreismusikschule Oberhavel.

© Volker Ahmels

Das Wort "verfemt" setzte sich in den vergangenen Jahren anstelle des nationalsozialistischen Begriffs "entartet" durch. Für die Nationalsozialisten galten sämtliche Kunstwerke, kulturelle Stilrichtungen und Musikwerke, die nicht im Einklang mit ihrem eigenen Schönheitsideal und Kunstverständnis standen, als "entartet" und wurden verboten. Als "entartet" wurden beispielsweise Stücke jüdischer Künstlerinnen und Künstler oder Andersdenkender, wie Kommunisten, bezeichnet. Der Begriff galt sowohl für Musikrichtungen wie Swing und Jazz wie auch in Literatur, Filmkunst, Theater und Architektur. Viele der Künstlerinnen und Künstler der Moderne, vor allem aber Juden, kamen in Konzentrationslager und wurden ermordet. Von Malerinnen und Malern und Bildhauerinnen und Bildhauern haben zahlreiche Kunstwerke die Zeit der Verfolgung überdauert. Die Noten der "unerwünschten" Komponisten hingegen blieben verschollen oder wurden nicht verlegt, ihre Musik wurde nicht mehr gespielt und geriet oft in Vergessenheit.

Für seine Pflege der Erinnerung an die einst verfolgten Musiker und sein starkes Plädoyer für die Freiheit und Vielfalt der Kunst wurde Volker Ahmels von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2018 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Das Programm am 01.02.2020:

  • 11.00 – 12.30 Uhr Vortrag über verfemte Musik
  • 14.00 – 16.00 Uhr Meisterkurs mit Schülerinnen und Schülern der Kreismusikschule
  • 17.00 – 18.00 Uhr Abschlusskonzert

Vortrag, Kurs und Konzert sind öffentlich und finden im Empfangssaal des Regionalmuseums Oberhavel (ReMO), Schlossplatz 1, im Oranienburger Schloss statt. 

Der Eintritt ist frei!