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Datum: 14.03.2020

Landkreis informiert zur aktuellen Lage

Beratung über Umsetzung von Betretungsverboten in Kitas und Schulen / Tagespflegestellen können weiter öffnen / Vierter Coronafall in Hennigsdorf bestätigt

Heute Vormittag hat die Landesregierung Brandenburgs mit allen Landkreisen und kreisfreien Städten die aktuelle Lage beraten. Themen waren: keine Betreuung in Kitas und Schulen, die Sicherstellung des Dienstbetriebes in den Verwaltungen und die Notfallversorgung in Krankenhäusern. Am Nachmittag traf Landrat Ludger Weskamp in Oranienburg mit der Bürgermeisterin, den Bürgermeistern und dem Amtsdirektor zusammen.

„Oberstes Ziel ist es, die Ansteckungsketten bei der Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zu unterbrechen", erklärt Landrat Ludger Weskamp. Der Landrat informierte die Verwaltungsspitzen im Kreistagssaal über die Ergebnisse der Beratungen mit der Landesregierung. Erörtert hat der Landrat mit der Bürgermeisterin, den Bürgermeistern und dem Amtsdirektor außerdem über ein einheitliches Vorgehen in Kitas und Schulen ab Mittwoch, dem 18.03.2020, und vorerst bis zum Ende der Osterferien.

Beratung mit den Bürgermeistern

Landrat Weskamp informierte, dass das Land Brandenburg in Kürze eine Weisung an die Landkreise und kreisfreien Städte erlassen wird. Diese liegt bislang noch nicht vor. Infolge dessen muss der Landkreis Oberhavel voraussichtlich Betretungsverbote für Kitas und Schulen aussprechen. Die Tagespflege wird von dem Betretungsverbot nicht betroffen sein. Das Betretungsverbot wird für einzelne Eltern nicht gelten, sofern sie eine anderweitige Betreuung nicht ermöglichen können und sie zentrale Aufgaben unter anderem im Bereich der Gesundheit, der Polizei, zentralen Bereichen der Verwaltung oder in der Energieversorgung wahrnehmen.

Dies gilt für alle Schulformen und unabhängig von der Trägerform – abgesehen von Förderschulen für Kinder, die schwerstmehrfach behindert sind und für Kinder mit Förderbedarf „geistige Entwicklung“. Das Lehr- und weiteres Personal soll in der Regel weiterhin an den Schulen sein. Schülerinnen und Schüler sollen per Telefon oder E-Mail über Unterrichtsinhalte informiert werden und sollen die entsprechenden Arbeiten zu Hause erledigen. Berufsschülerinnen und Berufsschüler sollen nach Möglichkeit in dieser Zeit an ihren Ausbildungsstätten arbeiten.

Entscheidend ist, die Zahl der Kinder in Kitas und Schulen deutlich zu reduzieren. Dabei sollen die wichtigen Bereiche des öffentlichen Lebens funktionsfähig bleiben. „Unser Ziel ist es, die bestehenden Strukturen in den Einrichtungen zunächst beizubehalten. Bestehende Kitagruppen und Schulklassen werden auf diese Weise reduziert. Nur so kann die Ansteckungsgefahr deutlich verringert werden", erklärt Kerstin Niendorf, Dezernentin für Bildung, Jugend und Gesundheit.

Landrat Ludger Weskamp ruft auf: „Ich appelliere an alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, gemeinsam mit den Mitarbeitenden flexible Lösungen für diese Ausnahmesituation zu finden." Er sagt weiter: „So schwer es fällt: Alle sozialen Kontakte sollten möglichst vermieden werden. Wir empfehlen deshalb auch, Veranstaltungen möglichst abzusagen. Die Bürgerinnen und Bürger Oberhavels beweisen aktuell eine große Besonnenheit. Ich bitte alle Menschen in Oberhavel, uns auch weiter dabei zu unterstützen, dass das Virus eingedämmt werden kann."

Nach Vorliegen der Weisung des Landes Brandenburg wird sich der Landrat kurzfristig mit den Städten und Gemeinden und dem Amt Gransee und Gemeinden über das konkrete Vorgehen in den kommenden Tagen verständigen.

Gesundheitsamt schränkt seine Tätigkeiten ein

Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung im Fachbereich Gesundheit des Kreisverwaltung werden bis auf weiteres alle Schuluntersuchungen abgesagt. Ebenfalls eingestellt wird die Arbeit des Zahnärztlichen Dienstes, die Mitarbeitenden unterstützen die Telefonhotline und andere notwendige Arbeiten im Gesundheitsamt. „Den Mitarbeitenden in unserem Gesundheitsamt danke ich ausdrücklich. Sie leisten in diesen Tagen großartige Arbeit. Wir wissen, dass sie genau wie alle anderen Beschäftigen im medizinischen Bereich derzeit unter einer besonderen Belastung stehen, um die aktuelle Lage zu bewältigen. Für ihr Engagement und Durchhaltevermögen danke ich ihnen allen sehr herzlich", sagt Landrat Ludger Weskamp.

Aktuelle Zahl

Im Landkreis Oberhavel sind aktuell nachweislich vier Personen mit dem SARS CoV2-Virus infiziert. Die vierte Infektion bestätigte das Gesundheitsamt am Samstagnachmittag. Es handelt sich um einen 52-jährigen Hennigsdorfer. Eine Verbindung zu einem der anderen drei COVID-19-Fälle gibt es nicht.

Im Zuge der dritten, an der Grundschule im Mühlenbecker Land nachgewiesenen Coronainfektion wurden im Tagesverlauf Klassenkameraden und einige Pädagogen in Quarantäne versetzt. Ein Test auf eine Coronainfektion wird nicht automatisch durchgeführt. Getestet werden begründete Verdachtsfälle, die Symptome einer Erkrankung aufweisen.

Weitere Informationen

Der Landkreis Oberhavel informiert über aktuelle Entwicklungen und Entscheidungen regelmäßig auf der Internetseite des Landkreises unter
https://www.oberhavel.de/corona.

Wichtige Hinweise zum Arbeitsrecht sind auf den Seiten des Brandenburger Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie veröffentlicht:
https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/start/.

Informationen zur Unterstützung der Wirtschaft finden sich auf den Seiten des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Energie:  www.mwae.brandenburg.de.